Freitag, 23. Januar 2004

GastgemurmelWunsch und Wirklichkeit

"Was haben Sie dahinten drin?" - "Einen Hund." - "Ist das Ihr Hund?" - "Ja." - "Gute Fahrt."

Das ist ja problemlos, mit dem Hund in der Schweiz, dachte ich bei meinem ersten Besuch in der Eidgenossenschaft. Zackig durchgewunken an der Grenze und hinten im Wagen quitschte es bereits vor freudiger Erwartung auf Berge an Pulverschnee. Der fand sich dann auch in Hundespass-fördernden Mengen, allerdings an vielen Stellen, an denen es wirklich nett ist, in Verbindung mit Herrchen-ärgernden Hinweisschildern.

hundeanleinen

Diese Art von Schildern hat es, wie der Schweiz-Besucher mit Hund dann schnell feststellt, ziemlich viele. Mal in freundlicher Text-, mal in weniger freundlicher Bilder-Variante.

hundeschild

Gemein ist diesen Schildern allerdings die Form des Umgangs, den schweizer Hundesitzer mit ihnen an den Tag legen. Bislang habe ich mich selbst schon für einen ziemlich eloquenten Verbotsschild-Missachter gehalten, wenn es um das Anleinen meines Hundes geht. In der Schweiz heisst es da Umdenken, denn hier scheint das Ignorieren behördlichen Spassverderbs bei Frauchen und Herrchen zum guten Ton zu gehören. Zwar werden die Hinterlassenschaften der Vierbeiner brav in bereitsstehende Plastiktüten eingesammelt und in spezielle BRAVO!-Eimer entsorgt - ihrer Freiheit beim Spaziergang aber werden Hunde offensichtlich nur höchst selten beraubt.

Daher keine Frage, wie auch heute Nachmittag die Wirklichkeit für den zugereisten Fellteppich aussah.

hexeimwald

Mittwoch, 21. Januar 2004

Müesli

muesli
Liebe tschibo-Verantwortliche es heisst Müesli nicht Müsli. Das e muss auch ausgesprochen werden, denn ein Müsli ist eine Maus. ;-)

Dienstag, 20. Januar 2004

Ausgehtrends 2004 in Züri

Und wo zieht die Szene hin?
Die nächste Ausgehmeile wird das Niederdorf sein. Das Klappern der Schuhe in den Gassen ist so schön! Im Dörfli gibt es demnächst einige Schnäppchen zu ergattern, Beizen, die nicht mehr rentieren. Die zweite Trenddestination ist das äussere Seefeld. Auch ich plane dort ein weiteres Les Halles, ich warte nur, bis es der Beiz, die ich im Auge habe, den Hut lupft.


Ob das stimmt, werde ich bald selbst überprüfen.

Das ganze Interview mit Christoph Gysi (muss man den kennen?) hier.

Mmmhiih, das riecht...

Wer in der Nähe von Kempttal aufgewachsen ist - wie ich - der weiss, wie es ist, wenn man um sechs Uhr morgens bei richtigem Wind das Haus verlässt... Man hat gleich richtig zum Frühstück eine feine Brise Maggi in der Nase...

maggi

Wohl mit ein Grund, warum ich mit der Flüssigwürze nie wirklich viel anfangen konnte...

Aber auch Maggi ist kein wirkliches Schweizer Unternehmen mehr, sondern gehört bereits seit 1947 zur Nestlé Gruppe.

Montag, 19. Januar 2004

Knorrli

Knorrli

Ein treuer Begleiter der Knorr Produkte auf dem Markt ist der berühmte Knorrli, der in den 40er Jahren von Hans Tomamichel geschaffen wurde. "Den Knorrli hatte ich rot gemacht. Ich machte ihm einen runden Kopf - wie bei einem Suppenteller. Stellte zwei Augen und eine Nase hinein und eine flatternde Zipfelkappe". So beschreibt der Maler und Grafiker Hans Tomamichel (gestorben 1984) die Schöpfung seiner Knorrli-Figur. Geboren wurde der Knorrli anfang der 40er Jahre aber nicht als Knorrli, sondern als "Knorritsch-Maa", als "Haferflöckli-Maa". Haferflocken waren damals ein sehr beliebtes Produkt. Das "Knorritschmannli" pries sie an für Birchermüesli, Porridge, Hafersuppe oder für feines Gebäck. Die Konsumenten gewannen das Knorritschmannli lieb und schufen eine volkstümliche Umsetzung: den Knorrli. Die Knorrli-Taufe wurde mit dem Beobachter-Inserat vom 15. September 1948 öffentlich kundgetan. Der Taufspruch lautete: "De Knorrli bin i - Knorr Suppe bring i". Im Zeitalter nüchterner, sachlicher Logik und bewussten Einkaufens ist der Knorrli ein altvertrautes "Quasifabelwesen".
Mit Knorrli und aromat* sind wohl alle Schweizer in meinem Alter aufgewachsen. Aber auch diese Marke wurde verkauft - an Unilever.

Mehr über Knorr.

* Wird mir immer aus der Schweiz zugeschickt.

Melker gesucht

Ich: Ferme Santschi, bonjour!
Anrufer: Sie suchen einen Mann?
Ich: Um Kühe zu melken, richtig.
Anrufer: Das interessiert mich! Ich bin sehr qualifiziert. Habe bei der Farm "Berühmter Züchter" (a.d.R. Name geändert) ganz allein 200 Kühe gemolken, gepflegt, gefüttert.
Ich: Und jetzt arbeiten Sie nicht mehr dort?
Anrufer: Ach nein, der Boss war gar nicht gerecht, hatte nur zu meckern. (a.d.R. Herr "Berühmter Züchter" ist als äusserst freundlicher, diplomatischer Mensch bekannt. Im übrigen hat er zwei Söhne, die auf der Farm arbeiten, und die 150 Kühe, die er hat, werden immer zu zweit gemolken. Wir kennen unsere Holsteinzüchterkollegen..)
Ich: Mit welchem Melksystem haben Sie gemolken?
Anrufer: äh, also mit... äh so Melkmaschinen, so äh, automatische, wissen Sie, so äh - Sie wissen schon, so ne Melkmaschine. - Stellen Sie ein Haus zur Verfügung?
Ich: Nein, ein Haus nicht, aber wir können Ihnen auf Wunsch Unterkunft und Verpflegung auf dem Betrieb anbieten.
Anrufer: Äh, ich hätte lieber ein Haus für mich. Nein, dann kommt es wohl nicht in Frage. (legt auf)


Das Blog einer Schweizer Bauers- äh Farmersfrau in Kanada.

Donnerstag, 15. Januar 2004

Swatch

Schweizer Uhren sind weltbekannt, trotzdem war in den 80iger-Jahren die Uhrenindustrie in der Krise, bis Hayek mit Produkten wie der Swatch die Industrie rettete.

Mit der aus Plastic gepressten 'Swatch' und einem gewaltigen Werbeaufwand gelingt ein weltweiter Durchbruch; die durch neue technische Lösungen möglich gemachte automatische Fertigung bringt tiefe Kosten bei hoher Ganggenauigkeit. Hayek führt den Swatch-Erfolg auf die hohe Qualität und den tiefen Preis des Produkts zurück sowie auf die Vermittlung von Lebensfreude; er verfüge heute über ein Spitzenteam für die Vermarktung von 'emotionalen Konsumgütern' - ein von ihm geschaffener Begriff, der inzwischen auch an Hochschulen akzeptiert wird. Die Uhr wird als modisches Accessoire zu einem kurzzeitigen Gebrauchsgut, das Rock und Laune angepasst werden kann; der tiefe Preis ermöglicht den Kauf eines ganzen Sortimentes. Die Vermittlung von Lebensfreude macht die Swatch zu einem Kultgegenstand; für Sammler werden Vereine gegründet und Börsen organisiert.


Ich kann mich noch gut an den Swatchboom erinnern. Sobald eine neue Uhr auf den Markt kam, war sie sofort ausverkauft und wurde unter der Hand für viel Geld verkauft. Ich hatte auch ein paar begehrte Sammlerstücke.

Letztes Jahr hat sogar ein Swatch-Museum in Italien seine Tore geöffnet.

swatch

PS: Ich wollte die Swatch Internet Zeit hier reinbasteln. Aber leider weiss ich nicht wie. :-(

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