Sonntag, 11. Januar 2004

GastgemurmelWillkommen in der Schweiz

schweizerfahne

"Zorra hätte Dich gerne als Autor für das Swissblog. Hast du Lust? Du könntest Beiträge zur Schweiz aus Deiner Sicht verfassen. Kann alles mögliche sein."

Es gibt Einladungen, denen kann man nicht widerstehen. Und natürlich kann man alles mögliche schreiben über einen Land, dass seine Eidgenössinnen und Eidgenossen bereits in Artikel 24 der Verfassung darüber informiert, dass sie das Recht haben, "die Schweiz zu verlassen". In dem gut sieben Millionen Menschen in 216 verschiedenen Zeitungen blättern, die nur deswegen billiger sind als eine Tasse Kaffee, weil der Kaffee in diesem Land so teuer ist. In dem die schönsten und anspruchsvollsten Frauen der Welt leben, aber gleichzeitig eine Mutterschaftsversicherung mehrheitlich auf Ablehnung stößt. Und zwar die Sterne am Himmel fraglos denen anderen europäischer Staaten entsprechen, das Gras nach vereinzelter Ansicht aber mindestens so geil ist wie in Holland.

Das erste was sich ändert, wenn man zum ersten Mal in die Schweiz hineinfährt, ist der Inhalt des Geldbeutels. 40 Euro raus, ein großes Fünf-Franken-Stück hinein. Dafür kleben einem die wortkargen Grenzbeamten des Bundestsstaates mit moderner Verfassung die Autobahn-Vignette an die Scheibe und geben den Weg frei auf die zwei- und dreispurigen Asphaltgräben des Kantons Basel. Wer die Schweiz ohne ferienmäßiges Gepäck an kleinen Grenzübergängen verläßt, wird von deutschen Zöllnern gerne mit dem Blick bedacht, der jenen gilt, die besser leben und völlig legal Steuern sparen.

Die Schweizer machen das bester Fondue der Welt und streiten sich trotzdem um jeden Käse. Sie montieren vermutlich mehr Radarfallen als der Rest der Welt zusammen, bekommen aber dennoch ihr Budgetdefizit nicht in den Griff.

Genug Stoff also für Blogeinträge aus Gästesicht. Über die teuren Parkautomaten, die die Schweiz erstmalig in Europa eingeführt hat (zwei Jahre vor Schweden und Deutschland). Über den Wunsch einiger Basler, ""Europa-Stadt des Jammers" zu werden. Über die beste Schokolade auf Erden und Seeufer, an denen zwar Prominente, nicht aber Hunde spielen dürfen. Sie haben das Recht, in die Schweiz einzureisen. Machen Sie davon Gebrauch.

Fondues

Die Entstehung der wohl berühmtesten Schweizer Käsespezialität ist ungewiss. Brot in Milch zu tauchen und gemeinsam zu verzehren, das kannten die Eidgenossen schon im Jahre 1529, nämlich anlässlich der Kappeler Milchsuppe. Im Reformationskrieg zogen die protestantischen Zürcher gegen die 5 katholischen Orte, schlossen aber einen geschichtlich einmaligen Frieden.

Das französische Wort fondue heisst auf deutsch verschmolzen, geschmolzen. Als die Gabel in Mode kam, war es der berühmte Bischof von Belley, der sich gegen Ende des 17 Jahrhunderts der kleinen Sünde schuldig machte, das Fondue für eine Creme zu halten, die er mit dem Löffel ass.

Für Fondue benötigen wir einen tönernen Kochtopf Caquelon genannt, einen Herd, ein Rechaud, um das Fondue bei konstanter Temperatur geniessen zu können. Jeder Teilnehmer bekommt einen Teller und eine Fonduegabel. Hübsch gearbeitete Fondue-Garnituren sind heute in der Schweiz ein beliebtes Hochzeitsgeschenk.

Die Grundzutaten bestehen aus Käse, Knoblauch, Weisswein, Kirsch oder ähnlichem Schnaps, einem Bindemittel (Speisestärke oder Kartoffelmehl) und verschiedenen Gewürzen, je nach Geschmack. Am besten 1 Tag altes Brot in mundgerechte Würfel schneiden. Vom Teller nimmt man sich von Hand die Brotwürfel, spiesst sie auf die Gabel und dreht sie so lange in der Käsemasse, bis sie damit überzogen sind. Vorsicht, der flüssige Käse ist sehr heiss! Zum Schluss bleibt eine dünne, eingekochte Kruste, das Crution, übrig. Diese wird vorsichtig gelöst und von allen gemeinsam verzehrt. Dazu trinkt man herben oder trockenen Weisswein oder Schwarztee und zum "Verdauen" ein Gläschen Kirsch.

Quelle - Hölkers kleine Küchenbibliothek: Schweizer Küchenschätze

Fondue-Rezepte im Internet:
epicure.ch
foodnews.ch

Bei Brigitte kann man nachlesen, was passiert, wenn man das Brot in der Käsemasse verliert.

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